Das Mietshäuser Syndikat ist ein Zusammenschluss von mittlerweile 70 Projekten und 24 Projektinitiativen mit unterschiedlichen Wohn- und Nutzflächen und einer unterschiedlichen Anzahl von BewohnerInnen. Die Idee hinter diesem Zusammenschluss ist im Vereinsstatut formuliert: “Die Entstehung neuer, selbst organisierter Hausprojekte zu unterstützen und politisch durchzusetzen: menschenwürdiger Wohnraum, das Dach über dem Kopf, für alle.”
Das Mietshäuser Syndikat ist ein Unternehmensverbund selbst organisierter Hausprojekte, die sich der Idee des Solidartransfers von Altprojekten an Neuprojekte verpflichtet haben:
Bei einer größeren Anzahl von Projekten, die nicht alle gleichzeitig in der schwierigen Anfangsphase sind, ist es möglich, einen Ausgleich zwischen deren unterschiedlichen Situationen zu schaffen. Etablierte Hausprojekte können neue Projekte beraten und ihr Wissen zur Verfügung stellen. Sie können ihre Überschüsse zu Gunsten neuer Projektinitiativen transferieren, anstatt sie zum Beispiel in Form von Mietsenkungen oder Erhöhung des Wohnstandards für sich selbst einzusetzen.
Zur Organisation und Sicherstellung des Transfers von Wissen und finanziellen Überschüssen, und um die Möglichkeit des späteren Hausverkaufs auszuschließen, wurde folgendes Konstrukt gewählt:
Jedes Hausprojekt, das Mitglied im Syndikat werden möchte, gründet zunächst eine GmbH. Diese GmbH hat genau zwei Gesellschafter mit jeweils einem Stimmrecht: das Hausprojekt und das Mietshäuser Syndikat. Das Stimmrecht des Syndikats bezieht sich allerdings nur auf Angelegenheiten, wie Hausverkauf, Umwandlung in Eigentumswohnungen o. ä, um eine Art Kontroll- und Wächterfunktion zu ermöglichen. Durch sein Vetorecht kann es eine Reprivatisierung und Vermarktung der Häuser blockieren. In allen anderen Angelegenheiten ist das Hausprojekt autonom.
Weitere Informationen zum Mietshäuser Syndikat: www.syndikat.org und Rolf Weilert ist einer der alles anders macht